Vor wenigen Wochen hatte ich das Privileg, an der OpenGeoHub Summer School in Poznan teilnehmen zu dürfen. Die Veranstaltung fand unter dem Titel „Processing and visualizing large geospatial data using R, Python and Julia“ statt. Während einer Woche voller interessanter Vorträge und Workshops, die von bekannten WissenschaftlerInnen und Open Source Entwicklern gegeben wurden, bekamen die TeilnehmerInnen viele Einblicke in Werkzeuge und Methoden der räumlichen Datenprozessierung. Darüber hinaus lernten wir einiges über Methoden und Konzepte, die sowohl open science als auch die Reproduzierbarkeit der Forschung voranbringen. 

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Mit etwa 100 TeilnehmerInnen fühlte sich die Summer School teilweise an wie eine Konferenz – was aber sehr positiv war. So gab es viele Möglichkeiten, mit Menschen aus unterschiedlichsten Fachrichtungen ins Gespräch zu kommen, Ideen auszutauschen und sich gegenseitig inspirieren zu lassen. Diesen Aspekt habe ich sehr geschätzt. Bezüglich der Sessions und Workshops hat mir die Einführung in (Geo-) Julia von Marteen Pronk sehr gut gefallen. Ich denke dass es immer wieder gut ist, auch einen Blick über den eigenen „Tellerrand“ der bekannten Werkzeuge und Programmiersprachen zu werfen. Ein Highlight im Bereich der Mobilität war die Session von Anita Graser zu „Data engineering for Mobility Data Science“. Daruas habe ich einerseits einige Tricks für die alltägliche Arbeit mitgenommen, aber viel wichtiger war noch ihr Input zu „Data Version Control“ (DVC). Im Mobility Lab verwenden wir zwar üblicherweise git zur Versionierung von Programmcode, allerdings bietet die Verwendung derartiger Konzepte für die Datenversionierung ein großes Potential, welches wir bisher noch ungenutzt lassen. Dies ist sicher ein Thema, dem wir uns in Zukunft widmen werden. Im Mobilitätsbereich war für uns auch die Session von Robin Lovelace zu „Processing large OpenStreetMap datasets for geocomputational research“ sehr relevant. Es war für mich auch die erste persönliche Begegnung mit Robin und ich habe mich sehr über das anschließende Gespräch gefreut, in dem wir einige Aspekte des Workshops vertieft aber auch unseren Ansatz zur Berechnung von Bikeability und Walkability mit NetAScore diskutiert haben.

Dies waren nur einige der Highlights – es gab noch so viel mehr zu entdecken. Natürlich hat auch das Rahmenprogramm abseits der Sessions einen großen Beitrag zum Gelingen der Summer School geleistet. Das sehr leckere Essen, aber auch organisierte Events wie das „Urban Game“ oder der Besuch nahegelegener Meteoritenkrater boten einen perfekten Rahmen, um neue Menschen kennen zu lernen und tolle Gespräche zu ermöglichen. Die Summer School war eine rundum sehr gute Erfahrung!