Mittlerweile läuft unser aktuelles Projekt „Radlkarte 2.0“ auf vollen Touren. Nachdem von den Auftraggebern die Straßen-bezogenen Daten bereitgestellt wurden, liegt nun ein Großteil der Arbeit bei uns. Konkret unternehmen wir momentan folgende Schritte (die Abbildung rechts zeigt, wie die einzelnen Schritte zur Qualität der finalen Anwendung beitragen:
- Da die GIP Daten nur über ein Textfile (IDF Format) nach außen gegeben werden, müssen wir den Graphen neu aufbauen und mit den entsprechenden Attributen verbinden. Dazu wird eine Datenbank-basierte Lösung erstellt.
- Die GIP Daten werden in Hinsicht auf den Radverkehr systematisch evaluiert. [Der erste Eindruck ist sehr gut!]
- Das Indikatoren-basierte Bewertungsmodell wird für die neue Datengrundlage angepasst und kalibriert. Im Zuge dessen wird das Modell neu konzipiert um in Zukunft gänzlich unabhängig vom Datenmodell und der Attributstruktur zu sein. Ein erster Überblick dazu bietet unser heuriger GI-Forum Artikel.
- Um das vielfach entscheidende, aber meistens nur implizit vorhandene, lokale Wissen zum Radverkehr im Bewertungsmodell entsprechend berücksichtigen zu können, werden Experten aus den Gemeinden in die Datenaufbereitung eingebunden.
Zum letztgenannten Punkt fand heute ein Expertenworkshop mit den neuen, beteiligten Gemeinden statt. Dabei ging es einerseits darum die vorhandenen Daten zu überprüfen und zu korrigieren und andererseits Rad-relevante Informationen zu verorten und zu dokumentieren. Es kommt beispielsweise durchaus vor, dass in den Gemeinden nicht die beschilderten, „offiziellen“ Radwege die tatsächlich genutzten sind, sondern sich Verbindungen auf verkehrsarmen Nebenstraßen als besonders attraktiv erweisen. Solche und ähnliche Informationen zu sammeln war das Hauptziel des Workshops.
Der Erfolg der Radlkarte, bzw. der Radverkehrsförderung durch Informationsangebote, hängt ganz wesentlich vom Engagement der beteiligten Gemeinden selbst ab. Sie sind es, die vielfach für die Infrastruktur (mit) verantwortlich sind und die örtlichen Gegebenheiten kennen. Findet sich diese Information in den Daten und letztendlich in der Anwendung wieder, wird sie auch entsprechend von der lokalen Bevölkerung angenommen. Durch den klaren Fokus des Projekts auf den Alltagsradverkehr in der Stadt und im unmittelbaren Umland ist dies ein sehr wesentlicher Aspekt! So war es heute auch Ziel, einen weiterführenden Kommunikations- und Kooperationsprozess mit allen beteiligten Akteuren im Bereich des Radverkehrs bzw. im Projektkontext (Gemeinden, Land, Forschungseinrichtung, Firmen) anzustoßen und gezielt auszubauen.
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