Die diesjährige VeloCity Konferenz in Gdańsk stand, passend zum historischen Erbe der Stadt, unter dem Motto „Energizing Solidarity. Sie brachte erneut weit über tausend internationale Expert:innen, Stadtplaner:innen, Aktivist:innen und Wissenschaftler:innen zusammen, um die Zukunft des Radverkehrs zu gestalten. Das Mobility Lab der Universität Salzburg war mit zwei Beiträgen prominent vertreten – beide präsentiert von Lab-Leiter Martin Loidl.

Am Mittwoch stellte Martin im Science Track die Ergebnisse der VISION-Studie vor. Diese beschäftigt sich mit der Optimierung eines österreichweiten Radzielnetzes. Das Interesse war beeindruckend groß. Besonders spannend war die Nachfrage aus Dänemark, ob die entwickelte Methode auch für die Planung von Radschnellwegen einsetzbar sei. Die Diskussionen zeigten deutlich: Der Bedarf an datenbasierten, nachvollziehbaren Planungsansätzen ist international hoch.

Am Donnerstagmorgen übernahm Martin gemeinsam mit Philip Amaral vom ECF (European Cyclists’ Federation) die Freewheel Stage. Im Fokus stand das EU-Projekt CITWIN, das sich mit der Entwicklung eines offenen, transparenten Digitalen Zwillings für urbane Mobilität beschäftigt. Gerade Vertreter:innen städtischer Verwaltungen zeigten großes Interesse – viele kämpfen aktuell mit proprietären Systemen, die wenig Einblick in ihre Funktionsweise geben und als Black Box wahrgenommen werden. Die offene Architektur von CITWIN wurde als zukunftsweisend wahrgenommen.

Neben dem fachlichen Austausch kam auch das soziale Programm nicht zu kurz. Die traditionelle Fahrradparade am Mittwoch führte über 12 Kilometer durch die Altstadt, das historische Hafengelände – bekannt durch die Solidarność-Bewegung – und über eine eigens gesperrte Hauptverkehrsstraße. 2.500 Radfahrer:innen eroberten gemeinsam die Stadt – ein eindrucksvolles Erlebnis. Die Dinnerparty am Donnerstagabend im alten Hafen trotzte den kühlen Temperaturen mit Streetfood, Bier und angeregten Gesprächen unter Gleichgesinnten aus aller Welt.

Die VeloCity 2025 hat erneut gezeigt, wie wichtig der Austausch zwischen Wissenschaft, Praxis und Politik ist. Wir freuen uns schon auf die nächste Ausgabe – 2026 in Rimini. Wenn der wissenschaftliche Fokus erhalten bleibt, ist das Mobility Lab ganz sicher wieder mit dabei.